„Der Hausmeister ist der wichtigste Mann im Klub“, hat ein erfahrener Tischtennis-Trainer mal gesagt. Oft kommen die Hüter der Aula-Glaskästen in der Kombination „raue Schale, weicher Kern“ daher. Gewinnt man sie einmal für sich, wird vieles einfacher. Doch wer es sich mit dem Schlüsselgewaltigen verscherzt, hat mitunter ein Problem. Es mussten schon Spiele abgebrochen werden, weil der Hausmeister sich weigerte, die Aktiven zu nachtschlafender Zeit noch die finalen Matches austragen zu lassen. Wertung – 0:9.
Auch beim Wechsel von Steffen Vauth zum TTC 93 Soltau – am 31. Mai schloss sich das Transferfenster – besetzte der Concierge eine Schlüsselposition, in der Eigenschaft als Kontaktmann. Sven Barobier, Hausmeister der Hermann-Billung-Grundschule Soltau und selbst in der vierten Männermannschaft des TTC 93 am Ball, war zu Ohren gekommen, dass der neue Förderschullehrer sich ebenfalls geschickt mit dem Schläger anstellt. Flugs lud er Vauth, der zuvor lange in Hannover gelebt, aber stets weiter eine Spielberechtigung für seinen Heimatverein SuS Veltheim in Porta Westfalica besessen hatte, zum Training ein. Der heute 40-Jährige schlug ein und an der Rosenstraße auf. „Vor vielen Jahren habe ich mal Landesliga vorne gespielt“, sagt Vauth, „zuletzt in der Regel Bezirksklasse.“ Wobei auch das schon etwas zurückliegt, „denn in den letzten fünf bis sechs Jahren habe ich wegen der Kinder und der langen Anfahrt nur noch sporadisch gespielt und seit drei bis vier Jahren eher gar nicht.“ Doch so richtig verlernt man das nicht, bei der Vereinsmeisterschaft im Mai bezwang Vauth den sonst unangefochtenen Soltauer Spitzenspieler Stefan Gawehn in der Vorrunde und hatte ihn im fünften Satz des Endspiels ebenfalls am Rande einer Niederlage. Das klubinterne Turnier war Indikator für die Aufstellung der ersten Herren: Gawehn und Vauth werden in dieser Reihung das neue obere Paarkreuz bilden.
Das ebenfalls neu hinzugekommene Ehepaar Kranich, Regina und Axel, vom TuS Berne (Hamburg) wird Barobier in der Viertvertretung unterstützen.
Ole Rottmann für die Böhme-Zeitung